Interview mit dem französischen Filmregisseur François Ozon

Mit Die Zeit die bleibt präsentiert der französische Regisseur François Ozon den zweiten Teil seiner filmischen Trilogie über die Trauer, deren erste Folge Unter dem Sand bereits 2000 zu sehen war. Darin spielte Charlotte Rampling eine Frau, die sich nicht von ihrem verschollenen Ehemann lösen kann. Auch in Le temps qui reste lässt Ozon seine Hauptfigur trauern, dieses Mal allerdings um ihren bevorstehenden eigenen Tod.

Cover © Arthouse Cinema

Der erfolgreiche junge und homosexuelle Fotograf Romain, gespielt von Melvil Poupaud – bekannt durch Eric Rohmers Film „Sommer“ – erfährt bei einer medizinischen Untersuchung, dass er einen Tumor im Kopf hat und nicht mehr lange leben wird. Er beschließt, die letzten ihm verbleibenden Wochen in Würde zu verbringen und die traurige Nachricht nur seiner Großmutter (großartig gespielt von Jeanne Moreau) anzuvertrauen.

 

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In Büchern zu Hause – Alberto Manguel

Alberto Manguel © S. Fischer Verlag

Der argentinische Schriftsteller Alberto Manguel ist Universalgelehrter und Bibliomane. Seit frühester Kindheit liebt er das Lesen, besitzt eine umfangreiche Privatbibliothek in Frankreich und hat der „Geschichte des Lesens“ ein komplexes Buch gewidmet, das in 36 Sprachen übersetzt wurde. Raffiniert durchkomponiert, ausgehend von persönlichen Erlebnissen, erzählt Manguel darin über die Kulturgeschichte des Lesens, des Schreibens, der Bücher und Bibliotheken.

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The Return of Thalia Vista Social Club

Sie sind wieder da, die Rentner aus dem Seniorenheim für greise Schauspieler, und sie sind noch älter geworden. Herr Jordan (Peter Jordan) hat ein Skelett aus der Requisitenkammer hervorgekramt und es neben sich auf einen Sessel gesetzt. „Du hast es ja jetzt hinter Dir … kannst morgens länger liegen bleiben“ raunzt er ihm zu. Aber im Gegensatz zu seinem halb verwesten Gesprächspartner, kann Herr Jordan gelegentlich einen trinken gehen, kann das neue Parfum der Schwester oder frische Blumen auf dem Nachttisch riechen.

„Thalia Vista Social Club“
© Thalia Theater Hamburg

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Die Spionin

Buchcover © Diogenes Verlag

Die sagenhafte Tänzerin Mata Hari muss eine willensstarke Persönlichkeit gewesen sein: Ohne Tanzausbildung erarbeitete sie sich in den Kulturmetropolen Europas eine Karriere als Bühnentänzerin, garnierte ihr märchenhaftes Image mit allerlei Erfundenem, pflegte intime Kontakte zu Politikern und Diplomaten im Ersten Weltkrieg, was ihr schließlich zum Verhängnis wurde und ihr einen frühen Tod bescherte.

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Luther – als schöner Rebell für ein internationales Publikum

Dauerregen, liturgische Gesänge und lange Kutten: Der neue Spielfilm „Luther“ bringt gotische Stimmung auf die Kinoleinwände. Erzählt wird das Leben und Schaffen des religiösen Rebellen Martin Luther, von seiner Zeit als Mönch und Prediger über die berühmten Bauernaufstände bis zum protestantischen Glaubensbekenntnis der deutschen Landesfürsten in Augsburg. Um dieses Kapitel deutscher Geschichte einem internationalem Publikum nahezulegen, vermischt der britisch-amerikanische Regisseur Eric Till in seinem Film absichtlich Fiktion und historische Fakten – mit Erfolg.

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