Das Fest der Bücher – Frühling in Barcelona

Buchmesse Frankfurt 2022 – Gastland Spanien: Interview mit Jesús Carrasco

 

Warum Literatur?

Einige meiner aktuellen Rezensionen:

https://www.buecher-magazin.de/search/node/Nicole Trötzer

Lieblingszitate:

Also waren die Gefühle eigentlich lauter Bilder, so wie eben der glänzende Himmel über mir.

Cover Hanser Verlag

Ich erfühlte die ganze Welt, doch zu erdenken vermochte ich sie nicht. Darum wollte ich Schriftsteller werden. Beim Schreiben würde ich denken und all die Bilder und Gefühle, die ich nicht in den Griff bekam, geduldig in Worte fassen (…).“

Aus: Die rothaarige Frau. Von Orhan Pamuk.
Übersetzt von Gerhard Meier. Hanser Verlag 2017, S. 91.

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Die Unschuld der Dinge

Nach dem Erhalt des Nobelpreises hätte der türkische Autor Orhan Pamuk sich zurücklehnen und gelegentlich in Orient-Okzident-Diskussionen einbringen können. Stattdessen schenkte er der Welt einen Liebesroman: „Die Unschuld der Dinge“ handelt von der unerfüllten Liebe des reichen Kemal Keskin zu seiner armen Cousine Füsun.

Cover © Hanser Verlag

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Über den Verlust der gewohnten Ordnung

Cécile Wajsbrot: Zerstörung

Schon der Einstieg in dieses Protokoll einer Frau, deren gewohntes freies, kulturell reiches Leben von einem Tag auf den anderen zerstört wird, ist mitreißend: Quasi über Nacht wird die Welt eine andere, nichts ist mehr, wie es war. Was bleibt, ist Verwirrung, Fassungslosigkeit, der Traum von dem, was gestern war.

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Auf der anderen Seite des Flusses

Cover mare Verlag.

Lucas ist Anfang 40, hat einen Sohn mit seiner Frau Catalina, lebt als Autor und mittelloser Bohemien in Buenos Aires. Eine Überfahrt über den Rio de la Plata zur uruguayischen Metropole Montevideo sprengt sein schleppendes Alltagsdasein und katapultiert ihn in abstruse Zustände.  Weiterlesen

Alejandro Zambra: Ferngespräch

Buchcover Suhrkamp Verlag

Nach der Roman-Miniatur Bonsai greift der chilenische Autor Zambra hier seinen lakonischen, leicht verschrobenen narrativen Stil wieder auf. Die Handlung bleibt stets unvorhersehbar, er fokussiert sprunghaft überraschende Details aus dem (Innen)-Leben der Protagonisten und schert sich nicht um Genres.   Weiterlesen

Interview mit Patrick Modiano

Das Gedächtnis ist immer subjektiv

Der französische Schriftsteller Patrick Modiano erhielt 2014 den Nobelpreis für Literatur. In jenem Jahr erschien auch sein sehr persönlicher Roman „Gräser der Nacht“.  Eine Hommage an einen stillen Star der Literaturwelt.

Buchcover Hanser Verlag

Er sei gerade durch den Pariser Jardin du Luxembourg spazieren gegangen, als seine Tochter ihm die Nachricht per Handy mitteilte. Über sein Verlagshaus Gallimard in Paris ließ er verkünden, er sei „sehr überrascht“ und habe „absolut nicht damit gerechnet“. Weiterlesen

Argentinien und Patagonien – Bildband

Menschenleere Weiten, endlose Pampa, beeindruckende Berge –

Länderbuch zu Argentinien Patagonien

Bildband Argentinien Patagonien © Komet Verlag Köln

dafür steht der südliche Teil Argentiniens und Chiles – Patagonien. Ein Reiseziel, das bei Europäern wegen der unberührten Fauna und Flora in den letzten Jahren immer beliebter wurde. Der zentrale Teil Argentiniens mit den pulsierenden Städten und Provinzen Buenos Aires, Santa Fe und Entre Rios steht dagegen für moderne Stadtentwicklung und eine innovative Kulturlandschaft. Der tropische und subtropische Norden Argentiniens sowie die Andenregion versprechen ein einzigartiges Naturerlebnis.

Orhan Pamuk: Die rothaarige Frau

Cem, ein erfolgreicher Bauingenieur, der eigentlich Schriftsteller werden wollte, wird als Kind vom Vater verlassen und wächst bei seiner Mutter in Istanbul auf. Als Teenager begegnet er Meister Mahmut, bei dem er als Brunnenbauer in die Lehre geht. Mahmut steht für die fest durch Tradition verwurzelte Vaterfigur, streng an Regeln gebunden, aber auch beschützend.

Cover © Hanser Verlag

 

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Literatur lässt das Leben erträglicher sein – ein Interview mit Jaume Cabré

Cover © Insel Verlag

In einem langen Liebesbrief an eine verlorene Geliebte gesteht der Gelehrte und Sammler Adrià Ardèvol die Einzelheiten seines Lebens. Dabei beginnt er mit seiner Kindheit im Barcelona der Fünfzigerjahre, die er meistens im Antiquitätenladen seines kühl distanzierten Vaters verbrachte. Rückblickend erzählt er Episoden aus dem Leben seiner Eltern und Großeltern und deckt dabei dunkle Familiengeheimnisse auf: Mord und Verrat. Eine antike Storioni-Geige aus der Sammlung seines Vaters dient ihm als roter Faden, um 600 Jahre europäischer Geschichte zu durchstreifen – in der sich Gewalt, Unterdrückung und Lüge scheinbar endlos wiederholen.

 

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Ein Tag zu lang

Cover: Suhrkamp

Ein Erzählstück über einen Lehrer aus Paris, der auf dem Land seine Ferien verbringt, einen Tag später als geplant abreisen will und plötzlich mit dem Verschwinden seiner Frau und Tochter konfrontiert wird. Marie Ndiaye erhielt 2009 als erste schwarze Autorin den Prix Goncourt für den Roman „Drei starke Frauen“, seitdem wächst ihr Ruhm, und deshalb erscheint dieser Roman erst jetzt auf Deutsch – in Frankreich wurde er bereits 1994 publiziert.

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Die Kunst der Mäßigung

María Dueñas ist in Spanien und Lateinamerika bereits ein Bestseller-Star. Ihr Debüt-Roman „Das Echo der Träume“ (2009) wurde auf Anhieb ein Erfolg, ist in mehr als dreißig Sprachen übersetzt worden und lief in ihrer Heimat als TV-Serie. Im März 2017 hat sie in Deutschland ihren neuesten Roman „Wenn ich jetzt nicht gehe“ präsentiert – einen originellen historischen Abenteuerroman im Spannungsfeld von der alten Kolonialmacht Spanien, der jungen mexikanischen Republik und dem kolonialen Kuba.

Maria Dueñas. © Insel Verlag

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Mathias Enard: Kompass

Kompass: Enard_ Hanser

Buchcover: Kompass. Hanser Verlag

Der Musikwissenschaftler Franz Ritter verbringt in Wien eine schlaflose Nacht, nachdem er eine niederschmetternde medizinische Diagnose erhalten hat. Im Bett liegend, sich in der Dunkelheit hin und her wälzend, durchstreift er im Geiste Erinnerungen an sein Leben als Orientforscher: Opiumpfeife rauchend in Istanbul und Teheran, unterwegs in Aleppo und Damaskus. Weiterlesen

Milan Kundera: Das Fest der Bedeutunglosigkeit

Dieses Buch ist eine Rarität, denn der 1929 in Brünn geborene tschechische Altmeister des intellektuellen Romans hat seit 2001 nichts mehr veröffentlicht. Vier Männer – Ramon, Alain, Charles und Caliban – in Freundschaft miteinander verbunden, flanieren durch Paris, reden über Frauen, Liebe oder Krankheiten und philosophieren, etwa über die Bedeutung des entblößten Nabels bei den jungen Mädchen von heute.

Cover © Hanser Verlag

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David Foenkinos: Souvenirs

Cover: C.H. Beck Verlag

„Ich begleitete meinen Großvater in den Tod und bot zugleich alles auf, um in Gedanken nicht bei ihm zu sein.“ Es sind Sätze, wie dieser, die Foenkinos Roman „Souvenirs“ zu einem ehrlichen, oft skurrilen und dennoch tief ernsten Porträt eines jungen Mannes der Gegenwart gestalten.

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Interview mit dem Steinbildhauer Norbert Jäger

Norbert Jäger Foto: Anja Lubitz 2006.

Der Steinbildhauer Norbert Jäger stammt aus Unterfranken, lebt und arbeitet aber seit Jahren in Hamburg Bergedorf und Umgebung. Mit seinen Skulpturen schafft er zeitgenössische Kunst im öffentlichen Lebensraum und gibt unter anderem Bildhauerkurse in seinem Atelier im Neuen Weg. Seine Schwerpunkte sind Skulpturen, Monumente sowie Kunst am Bau.

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Interview mit dem französischen Filmregisseur François Ozon

Mit Die Zeit die bleibt präsentiert der französische Regisseur François Ozon den zweiten Teil seiner filmischen Trilogie über die Trauer, deren erste Folge Unter dem Sand bereits 2000 zu sehen war. Darin spielte Charlotte Rampling eine Frau, die sich nicht von ihrem verschollenen Ehemann lösen kann. Auch in Le temps qui reste lässt Ozon seine Hauptfigur trauern, dieses Mal allerdings um ihren bevorstehenden eigenen Tod.

Cover © Arthouse Cinema

Der erfolgreiche junge und homosexuelle Fotograf Romain, gespielt von Melvil Poupaud – bekannt durch Eric Rohmers Film „Sommer“ – erfährt bei einer medizinischen Untersuchung, dass er einen Tumor im Kopf hat und nicht mehr lange leben wird. Er beschließt, die letzten ihm verbleibenden Wochen in Würde zu verbringen und die traurige Nachricht nur seiner Großmutter (großartig gespielt von Jeanne Moreau) anzuvertrauen.

 

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In Büchern zu Hause – Alberto Manguel

Alberto Manguel © S. Fischer Verlag

Der argentinische Schriftsteller Alberto Manguel ist Universalgelehrter und Bibliomane. Seit frühester Kindheit liebt er das Lesen, besitzt eine umfangreiche Privatbibliothek in Frankreich und hat der „Geschichte des Lesens“ ein komplexes Buch gewidmet, das in 36 Sprachen übersetzt wurde. Raffiniert durchkomponiert, ausgehend von persönlichen Erlebnissen, erzählt Manguel darin über die Kulturgeschichte des Lesens, des Schreibens, der Bücher und Bibliotheken.

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The Return of Thalia Vista Social Club

Sie sind wieder da, die Rentner aus dem Seniorenheim für greise Schauspieler, und sie sind noch älter geworden. Herr Jordan (Peter Jordan) hat ein Skelett aus der Requisitenkammer hervorgekramt und es neben sich auf einen Sessel gesetzt. „Du hast es ja jetzt hinter Dir … kannst morgens länger liegen bleiben“ raunzt er ihm zu. Aber im Gegensatz zu seinem halb verwesten Gesprächspartner, kann Herr Jordan gelegentlich einen trinken gehen, kann das neue Parfum der Schwester oder frische Blumen auf dem Nachttisch riechen.

„Thalia Vista Social Club“
© Thalia Theater Hamburg

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