Eine lebenslange Liebe verbindet Thomas und das Meer – Urlaube an der Nord- und Ostsee prägten den Autoren der „Buddenbrooks“, des „Zauberbergs“ seit früher Kindheit und Jugend, später dann die Flucht vor den Nazis über den Atlantischen Ozean und schließlich ein Haus am Pazifik in Kaliformien. Der Zeit Feuilleton-Chef und Autor Volker Weidermann hat diesem Thema ein Buch gewidmet – ein Gespräch mit ihm im Büro des Hamburger Zeitverlages. „Thomas Mann und die Liebe zum Meer – Interview mit Volker Weidermann“ weiterlesen
Das Fest der Bücher – Frühling in Barcelona
Buchmesse Frankfurt 2022 – Gastland Spanien: Interview mit Jesús Carrasco
Warum Literatur?
Einige meiner aktuellen Rezensionen:
https://www.buecher-magazin.de/search/node/Nicole Trötzer
Lieblingszitate:
„Also waren die Gefühle eigentlich lauter Bilder, so wie eben der glänzende Himmel über mir.

Ich erfühlte die ganze Welt, doch zu erdenken vermochte ich sie nicht. Darum wollte ich Schriftsteller werden. Beim Schreiben würde ich denken und all die Bilder und Gefühle, die ich nicht in den Griff bekam, geduldig in Worte fassen (…).“
Aus: Die rothaarige Frau. Von Orhan Pamuk.
Übersetzt von Gerhard Meier. Hanser Verlag 2017, S. 91.
Die Unschuld der Dinge
Nach dem Erhalt des Nobelpreises hätte der türkische Autor Orhan Pamuk sich zurücklehnen und gelegentlich in Orient-Okzident-Diskussionen einbringen können. Stattdessen schenkte er der Welt einen Liebesroman: „Die Unschuld der Dinge“ handelt von der unerfüllten Liebe des reichen Kemal Keskin zu seiner armen Cousine Füsun.

Gott ist nicht schüchtern

Hammoudi ist ein junger Syrer, gebildet und wohlhabend. In Paris hat er gerade seine Facharztausbildung abgeschlossen, als sein Pass abläuft. Er fliegt nach Syrien, um ihn verlängern zu lassen. Doch die Papiere werden ihm verweigert. „Gott ist nicht schüchtern“ weiterlesen
Der japanische Liebhaber
Die junge Irina Bazili aus Moldawien hat schon einiges erlebt, als sie in der kalifornischen Altenresidenz Lark House eine Stelle findet. Sie gewinnt die Gunst der reservierten alten Dame Alma Belasco und hilft dieser im Alltag.

Auf der anderen Seite des Flusses

Lucas ist Anfang 40, hat einen Sohn mit seiner Frau Catalina, lebt als Autor und mittelloser Bohemien in Buenos Aires. Eine Überfahrt über den Rio de la Plata zur uruguayischen Metropole Montevideo sprengt sein schleppendes Alltagsdasein und katapultiert ihn in abstruse Zustände. „Auf der anderen Seite des Flusses“ weiterlesen
Alejandro Zambra: Ferngespräch

Nach der Roman-Miniatur Bonsai greift der chilenische Autor Zambra hier seinen lakonischen, leicht verschrobenen narrativen Stil wieder auf. Die Handlung bleibt stets unvorhersehbar, er fokussiert sprunghaft überraschende Details aus dem (Innen)-Leben der Protagonisten und schert sich nicht um Genres. „Alejandro Zambra: Ferngespräch“ weiterlesen
Elena Poniatowska: Frau des Windes
Interview mit Patrick Modiano
Das Gedächtnis ist immer subjektiv
Der französische Schriftsteller Patrick Modiano erhielt 2014 den Nobelpreis für Literatur. In jenem Jahr erschien auch sein sehr persönlicher Roman „Gräser der Nacht“. Eine Hommage an einen stillen Star der Literaturwelt.

Er sei gerade durch den Pariser Jardin du Luxembourg spazieren gegangen, als seine Tochter ihm die Nachricht per Handy mitteilte. Über sein Verlagshaus Gallimard in Paris ließ er verkünden, er sei „sehr überrascht“ und habe „absolut nicht damit gerechnet“. „Interview mit Patrick Modiano“ weiterlesen
Verwirrnis

Friedeward Ringeling, feine Manieren, intellektuell ambitioniert, entdeckt als Jugendlicher in den 1950er-Jahren seine Liebe zu Wolfgang und lebt fortan mit der Angst, ertappt zu werden.
Orhan Pamuk: Die rothaarige Frau
Cem, ein erfolgreicher Bauingenieur, der eigentlich Schriftsteller werden wollte, wird als Kind vom Vater verlassen und wächst bei seiner Mutter in Istanbul auf. Als Teenager begegnet er Meister Mahmut, bei dem er als Brunnenbauer in die Lehre geht. Mahmut steht für die fest durch Tradition verwurzelte Vaterfigur, streng an Regeln gebunden, aber auch beschützend.

Literatur lässt das Leben erträglicher sein – ein Interview mit Jaume Cabré

In einem langen Liebesbrief an eine verlorene Geliebte gesteht der Gelehrte und Sammler Adrià Ardèvol die Einzelheiten seines Lebens. Dabei beginnt er mit seiner Kindheit im Barcelona der Fünfzigerjahre, die er meistens im Antiquitätenladen seines kühl distanzierten Vaters verbrachte. Rückblickend erzählt er Episoden aus dem Leben seiner Eltern und Großeltern und deckt dabei dunkle Familiengeheimnisse auf: Mord und Verrat. Eine antike Storioni-Geige aus der Sammlung seines Vaters dient ihm als roter Faden, um 600 Jahre europäischer Geschichte zu durchstreifen – in der sich Gewalt, Unterdrückung und Lüge scheinbar endlos wiederholen.
„Literatur lässt das Leben erträglicher sein – ein Interview mit Jaume Cabré“ weiterlesen
Ein Tag zu lang

Ein Erzählstück über einen Lehrer aus Paris, der auf dem Land seine Ferien verbringt, einen Tag später als geplant abreisen will und plötzlich mit dem Verschwinden seiner Frau und Tochter konfrontiert wird. Marie Ndiaye erhielt 2009 als erste schwarze Autorin den Prix Goncourt für den Roman „Drei starke Frauen“, seitdem wächst ihr Ruhm, und deshalb erscheint dieser Roman erst jetzt auf Deutsch – in Frankreich wurde er bereits 1994 publiziert.
Die Kunst der Mäßigung
María Dueñas ist in Spanien und Lateinamerika bereits ein Bestseller-Star. Ihr Debüt-Roman „Das Echo der Träume“ (2009) wurde auf Anhieb ein Erfolg, ist in mehr als dreißig Sprachen übersetzt worden und lief in ihrer Heimat als TV-Serie. Im März 2017 hat sie in Deutschland ihren neuesten Roman „Wenn ich jetzt nicht gehe“ präsentiert – einen originellen historischen Abenteuerroman im Spannungsfeld von der alten Kolonialmacht Spanien, der jungen mexikanischen Republik und dem kolonialen Kuba.

Mathias Enard: Kompass

Der Musikwissenschaftler Franz Ritter verbringt in Wien eine schlaflose Nacht, nachdem er eine niederschmetternde medizinische Diagnose erhalten hat. Im Bett liegend, sich in der Dunkelheit hin und her wälzend, durchstreift er im Geiste Erinnerungen an sein Leben als Orientforscher: Opiumpfeife rauchend in Istanbul und Teheran, unterwegs in Aleppo und Damaskus. „Mathias Enard: Kompass“ weiterlesen
Interview mit Mario Vargas Llosa
Interview mit dem spanisch-peruanischen Autor Mario Vargas Llosa im Instituto Cervantes in Hamburg 2017.
Interview mit Carlos Ruiz Zafón

Interview mit Isabel Allende
Die siebte Sprachfunktion
Ein Roman von Laurent Binet

Ausgangspunkt ist eine wahre Begebenheit: Der französische Intellektuelle Roland Barthes wird am 25. Februar 1980 von einem Lieferwagen überfahren und stirbt kurz darauf an den Folgen des Unfalls.
So fängt das Schlimme an

Ein junger Mann findet Anfang der 1980er-Jahre in Madrid einen Job als Privatsekretär bei dem Filmregisseur Eduardo Muriel. Er bezieht ein Zimmer in dessen Wohnung und verwickelt sich zunehmend in die privaten Dramen und Machtspiele seines Arbeitgebers. „So fängt das Schlimme an“ weiterlesen
Der Junge, der in den Büchern verschwand

Der kleine Lucas führt kein glückliches Leben, seine Eltern behandeln ihn schlecht,
seine Mitschüler hänseln ihn. Aber er besitzt eine besondere Fähigkeit, die ihn seine Umwelt vergessen lässt: Er kann in Büchern verschwinden, so oft und so lange, wie es ihm gefällt.
David Foenkinos: Souvenirs

„Ich begleitete meinen Großvater in den Tod und bot zugleich alles auf, um in Gedanken nicht bei ihm zu sein.“ Es sind Sätze, wie dieser, die Foenkinos Roman „Souvenirs“ zu einem ehrlichen, oft skurrilen und dennoch tief ernsten Porträt eines jungen Mannes der Gegenwart gestalten.
In Büchern zu Hause – Alberto Manguel

Der argentinische Schriftsteller Alberto Manguel ist Universalgelehrter und Bibliomane. Seit frühester Kindheit liebt er das Lesen, besitzt eine umfangreiche Privatbibliothek in Frankreich und hat der „Geschichte des Lesens“ ein komplexes Buch gewidmet, das in 36 Sprachen übersetzt wurde. Raffiniert durchkomponiert, ausgehend von persönlichen Erlebnissen, erzählt Manguel darin über die Kulturgeschichte des Lesens, des Schreibens, der Bücher und Bibliotheken.
Die Spionin

Die sagenhafte Tänzerin Mata Hari muss eine willensstarke Persönlichkeit gewesen sein: Ohne Tanzausbildung erarbeitete sie sich in den Kulturmetropolen Europas eine Karriere als Bühnentänzerin, garnierte ihr märchenhaftes Image mit allerlei Erfundenem, pflegte intime Kontakte zu Politikern und Diplomaten im Ersten Weltkrieg, was ihr schließlich zum Verhängnis wurde und ihr einen frühen Tod bescherte.
Die Gefangene – inoperabel verliebt
Eine Filmrezension zu dem französischen Drama „La Captive“ – eine Verfilmung des fünften Bandes von Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“.
Erschienen in hamburg:pur.
Über kleine Unwahrheiten und die Kunst des Verschwindens
„Lügen“ ist die Geschichte einer katalanischen Familie, deren Mutter und Großmutter auf einer Forschungsreise nach Guatemala für tot gehalten wird. Während diese mit dem reizvollen Gedanken spielt, das Missverständnis nicht aufzuklären, um ein geheimes Leben im Dschungel zu führen, trauern daheim in Barcelona ihre

Angehörigen und verstricken sich in Erinnerungen, Unwahrheiten, Zweifel und Legenden.
„Über kleine Unwahrheiten und die Kunst des Verschwindens“ weiterlesen
Die Capitana
Ein Roman von Elsa Osorio

Mika Feldman war die einzige Frau, die im Spanischen Bürgerkrieg eine Kolonne anführte. Unermüdlich kämpfte sie gegen die Faschisten, ging bewaffnet an die Front, schlief sogar in Schützengräben.
Diese Fremdheit in mir

„Bozaaa“ ruft Mevlut abends durch die Gassen von Istanbul und bietet mit einem schweren Tragjoch auf den Schultern als ambulanter Händler dieses altosmanische Getränk aus fermentiertem Getreide an. Orhan Pamuks Held scheint einem europäischen Schelmenroman entsprungen zu sein: Er ist gutmütig, klug und naiv zugleich, stammt aus der unteren Schicht und verstrickt sich in vielerlei Abenteuer.