David Foenkinos: Souvenirs

Cover: C.H. Beck Verlag

„Ich begleitete meinen Großvater in den Tod und bot zugleich alles auf, um in Gedanken nicht bei ihm zu sein.“ Es sind Sätze, wie dieser, die Foenkinos Roman „Souvenirs“ zu einem ehrlichen, oft skurrilen und dennoch tief ernsten Porträt eines jungen Mannes der Gegenwart gestalten.

Aufgewachsen in einer gutbürgerlichen Reihenhaussiedlung am Rande von Paris, sieht sich der Ich-Erzähler als junger Erwachsener dem Niedergang seiner Familie ausgesetzt und möchte zunächst nur davonlaufen oder zumindest nicht hinsehen. Er arbeitet als Nachtportier in einem Hotel und träumt davon, Schriftsteller zu sein. Eine Toilettenseife in der Dusche bringt den Großvater zu Fall, und damit beginnt die Auflösung seiner Familie. Die Oma muss in ein Altenheim, die Eltern kommen mir ihrer Situation als frisch Pensionierte nicht zurecht.

Der Sohn schaut nun doch genau hin, beschreibt seine Erinnerungen in sensibler Sprache und mit viel Sinn für Humor und ergänzt sie mit Fragmenten von Erinnerungen berühmter Persönlichkeiten wie Serge Gainsbourg und Patrick Modiano, dessen Zitat „Leben heißt, beharrlich einer Erinnerung nachzuspüren“ die Essenz dieses Romans berührt.
(nt)

Verlag: C.H. Beck.
Umfang: 332 Seiten
Preis: 17,95 Euro