Nach dem Erhalt des Nobelpreises hätte der türkische Autor Orhan Pamuk sich zurücklehnen und gelegentlich in Orient-Okzident-Diskussionen einbringen können. Stattdessen schenkte er der Welt einen Liebesroman: „Die Unschuld der Dinge“ handelt von der unerfüllten Liebe des reichen Kemal Keskin zu seiner armen Cousine Füsun.
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Alejandro Zambra: Ferngespräch
Nach der Roman-Miniatur Bonsai greift der chilenische Autor Zambra hier seinen lakonischen, leicht verschrobenen narrativen Stil wieder auf. Die Handlung bleibt stets unvorhersehbar, er fokussiert sprunghaft überraschende Details aus dem (Innen)-Leben der Protagonisten und schert sich nicht um Genres. Weiterlesen
Elena Poniatowska: Frau des Windes
Atemlos und sehr persönlich erzählt Elena Poniatowska aus dem Leben der Malerin und Schriftstellerin Leonora Carrington (1917–2011).
Orhan Pamuk: Die rothaarige Frau
Cem, ein erfolgreicher Bauingenieur, der eigentlich Schriftsteller werden wollte, wird als Kind vom Vater verlassen und wächst bei seiner Mutter in Istanbul auf. Als Teenager begegnet er Meister Mahmut, bei dem er als Brunnenbauer in die Lehre geht. Mahmut steht für die fest durch Tradition verwurzelte Vaterfigur, streng an Regeln gebunden, aber auch beschützend.
Literatur lässt das Leben erträglicher sein – ein Interview mit Jaume Cabré
In einem langen Liebesbrief an eine verlorene Geliebte gesteht der Gelehrte und Sammler Adrià Ardèvol die Einzelheiten seines Lebens. Dabei beginnt er mit seiner Kindheit im Barcelona der Fünfzigerjahre, die er meistens im Antiquitätenladen seines kühl distanzierten Vaters verbrachte. Rückblickend erzählt er Episoden aus dem Leben seiner Eltern und Großeltern und deckt dabei dunkle Familiengeheimnisse auf: Mord und Verrat. Eine antike Storioni-Geige aus der Sammlung seines Vaters dient ihm als roter Faden, um 600 Jahre europäischer Geschichte zu durchstreifen – in der sich Gewalt, Unterdrückung und Lüge scheinbar endlos wiederholen.
Ein Tag zu lang
Ein Erzählstück über einen Lehrer aus Paris, der auf dem Land seine Ferien verbringt, einen Tag später als geplant abreisen will und plötzlich mit dem Verschwinden seiner Frau und Tochter konfrontiert wird. Marie Ndiaye erhielt 2009 als erste schwarze Autorin den Prix Goncourt für den Roman „Drei starke Frauen“, seitdem wächst ihr Ruhm, und deshalb erscheint dieser Roman erst jetzt auf Deutsch – in Frankreich wurde er bereits 1994 publiziert.
Die Kunst der Mäßigung
María Dueñas ist in Spanien und Lateinamerika bereits ein Bestseller-Star. Ihr Debüt-Roman „Das Echo der Träume“ (2009) wurde auf Anhieb ein Erfolg, ist in mehr als dreißig Sprachen übersetzt worden und lief in ihrer Heimat als TV-Serie. Im März 2017 hat sie in Deutschland ihren neuesten Roman „Wenn ich jetzt nicht gehe“ präsentiert – einen originellen historischen Abenteuerroman im Spannungsfeld von der alten Kolonialmacht Spanien, der jungen mexikanischen Republik und dem kolonialen Kuba.
Mathias Enard: Kompass
Der Musikwissenschaftler Franz Ritter verbringt in Wien eine schlaflose Nacht, nachdem er eine niederschmetternde medizinische Diagnose erhalten hat. Im Bett liegend, sich in der Dunkelheit hin und her wälzend, durchstreift er im Geiste Erinnerungen an sein Leben als Orientforscher: Opiumpfeife rauchend in Istanbul und Teheran, unterwegs in Aleppo und Damaskus. Weiterlesen
Interview mit Mario Vargas Llosa
Interview mit dem spanisch-peruanischen Autor Mario Vargas Llosa im Instituto Cervantes in Hamburg 2017.
Interview mit Carlos Ruiz Zafón
Milan Kundera: Das Fest der Bedeutunglosigkeit
Dieses Buch ist eine Rarität, denn der 1929 in Brünn geborene tschechische Altmeister des intellektuellen Romans hat seit 2001 nichts mehr veröffentlicht. Vier Männer – Ramon, Alain, Charles und Caliban – in Freundschaft miteinander verbunden, flanieren durch Paris, reden über Frauen, Liebe oder Krankheiten und philosophieren, etwa über die Bedeutung des entblößten Nabels bei den jungen Mädchen von heute.
So fängt das Schlimme an
Ein junger Mann findet Anfang der 1980er-Jahre in Madrid einen Job als Privatsekretär bei dem Filmregisseur Eduardo Muriel. Er bezieht ein Zimmer in dessen Wohnung und verwickelt sich zunehmend in die privaten Dramen und Machtspiele seines Arbeitgebers. Weiterlesen