Literatur lässt das Leben erträglicher sein – ein Interview mit Jaume Cabré

Cover © Insel Verlag

In einem langen Liebesbrief an eine verlorene Geliebte gesteht der Gelehrte und Sammler Adrià Ardèvol die Einzelheiten seines Lebens. Dabei beginnt er mit seiner Kindheit im Barcelona der Fünfzigerjahre, die er meistens im Antiquitätenladen seines kühl distanzierten Vaters verbrachte. Rückblickend erzählt er Episoden aus dem Leben seiner Eltern und Großeltern und deckt dabei dunkle Familiengeheimnisse auf: Mord und Verrat. Eine antike Storioni-Geige aus der Sammlung seines Vaters dient ihm als roter Faden, um 600 Jahre europäischer Geschichte zu durchstreifen – in der sich Gewalt, Unterdrückung und Lüge scheinbar endlos wiederholen.

 

Weiterlesen

Die Kunst der Mäßigung

María Dueñas ist in Spanien und Lateinamerika bereits ein Bestseller-Star. Ihr Debüt-Roman „Das Echo der Träume“ (2009) wurde auf Anhieb ein Erfolg, ist in mehr als dreißig Sprachen übersetzt worden und lief in ihrer Heimat als TV-Serie. Im März 2017 hat sie in Deutschland ihren neuesten Roman „Wenn ich jetzt nicht gehe“ präsentiert – einen originellen historischen Abenteuerroman im Spannungsfeld von der alten Kolonialmacht Spanien, der jungen mexikanischen Republik und dem kolonialen Kuba.

Maria Dueñas. © Insel Verlag

Weiterlesen

Interview mit dem französischen Filmregisseur François Ozon

Mit Die Zeit die bleibt präsentiert der französische Regisseur François Ozon den zweiten Teil seiner filmischen Trilogie über die Trauer, deren erste Folge Unter dem Sand bereits 2000 zu sehen war. Darin spielte Charlotte Rampling eine Frau, die sich nicht von ihrem verschollenen Ehemann lösen kann. Auch in Le temps qui reste lässt Ozon seine Hauptfigur trauern, dieses Mal allerdings um ihren bevorstehenden eigenen Tod.

Cover © Arthouse Cinema

Der erfolgreiche junge und homosexuelle Fotograf Romain, gespielt von Melvil Poupaud – bekannt durch Eric Rohmers Film „Sommer“ – erfährt bei einer medizinischen Untersuchung, dass er einen Tumor im Kopf hat und nicht mehr lange leben wird. Er beschließt, die letzten ihm verbleibenden Wochen in Würde zu verbringen und die traurige Nachricht nur seiner Großmutter (großartig gespielt von Jeanne Moreau) anzuvertrauen.

 

Weiterlesen

In Büchern zu Hause – Alberto Manguel

Alberto Manguel © S. Fischer Verlag

Der argentinische Schriftsteller Alberto Manguel ist Universalgelehrter und Bibliomane. Seit frühester Kindheit liebt er das Lesen, besitzt eine umfangreiche Privatbibliothek in Frankreich und hat der „Geschichte des Lesens“ ein komplexes Buch gewidmet, das in 36 Sprachen übersetzt wurde. Raffiniert durchkomponiert, ausgehend von persönlichen Erlebnissen, erzählt Manguel darin über die Kulturgeschichte des Lesens, des Schreibens, der Bücher und Bibliotheken.

Weiterlesen

Über kleine Unwahrheiten und die Kunst des Verschwindens

„Lügen“ ist die Geschichte einer katalanischen Familie, deren Mutter und Großmutter auf einer Forschungsreise nach Guatemala für tot gehalten wird. Während diese mit dem reizvollen Gedanken spielt, das Missverständnis nicht aufzuklären, um ein geheimes Leben im Dschungel zu führen, trauern daheim in Barcelona ihre

Guatemala – Die Heldin aus dem Roman von Enrique de Hériz taucht hier unter.

Angehörigen und verstricken sich in Erinnerungen, Unwahrheiten, Zweifel und Legenden.

 

Weiterlesen